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Yamas & Niyamas: Ein yogischer Leitfaden & wahrhaft bedeutsame Vorsätze

Aktualisiert: 4. Feb.

Fokus des Monats Januar 2024

geschrieben von Marlene


Neues Jahr - Neues Ich?


Wenn wir am Beginn eines neuen Jahres stehen, rückt die Tradition, Vorsätze zu setzen, um unser Leben zu verbessern, in den Mittelpunkt. Während Fitnessziele und Lebensstiländerungen oft unsere Listen dominieren, existiert eine zeitlose und tiefgründige Reihe von Prinzipien, die nicht nur unser Jahr, sondern unsere gesamte Existenz revolutionieren können.


Auf meiner persönlichen Yoga-Reise und für Millionen anderer Yoga-Praktizierender sind die Yamas & Niyamas wichtige Meilensteine, um achtsam und harmonisch zu leben. Die Yoga-Sutras von Patanjali, ein antiker Leitfaden für ethisches und bewusstes Leben, fassen die Yamas (soziale und ethische Einschränkungen) und Niyamas (persönliche Beobachtungen) zusammen, die über die Grenzen herkömmlicher Vorsätze hinausgehen. Stattdessen bieten sie einen ganzheitlichen Rahmen für Transformation, der das Geflecht von körperlichem, mentalem und spirituellem Wohlbefinden miteinander verwebt.


Was sind die Yoga Sutras des Patanjali?


Die Yoga Sutras sind ein heiliger Text in der yogischen Philosophie, der vom Gelehrten Maharishi Patanjali um das Jahr 400 n. Chr. verfasst wurde. In nur 196 Sutras (Aphorismen) skizziert Patanjali ein vollständiges System des Yoga. Heutzutage gilt die Yoga Sutras als einer der wichtigsten philosophischen Texte auf dem Pfad des Yoga und zählt zu den am häufigsten zitierten Quellen yogischer Weisheit.


Yoga wird oft auf seine physischen Aspekte reduziert. Das sanfte Fließen (Vinyasa), das geschmeidige Verdrehen (Twists) und das ausgewogene Balancieren sind sicherlich sehr gesund für unseren Körper, doch Yoga Asana (Haltungen) ist laut Patanjali nur ein kleiner Teil des Yoga.


Die Sutras sind in vier Kapitel unterteilt und bieten eine sehr praktische Anleitung zur Erleuchtung:

Kapitel 1: Samadhi Pāda - Anleitung zur Selbstverwirklichung für fortgeschrittene Praktizierende

Kapitel 2: Sādhana Pāda - schrittweise Anleitung für gewöhnliche Menschen

Kapitel 3: Vibhuta Pāda - höhere Ebenen spiritueller Entwicklung

Kapitel 4: Kaivalya Pāda - Beschreibung, wie man in der Welt auf eine distanzierte Weise leben kann



Das zweite Kapitel der Yoga Sutras, Sādhana-Pāda, hat eine bedeutende Bedeutung für Menschen auf einer spirituellen oder yogischen Reise. Das Sādhana-Pāda, auch als das "Kapitel zur Praxis" bekannt, bietet eine praktische Anleitung auf dem Weg des Yoga und skizziert Schritte zur Selbstverwirklichung.


In diesem Sādhana-Pāda führt Patanjali die acht Glieder ein - bekannt als Ashtanga Yoga, der achtfache Pfad des Yoga. Die acht Glieder zeigen deutlich, dass Yoga weit mehr ist als nur eine körperliche Praxis. Sie bieten einen ganzheitlichen Ansatz zum Wohlbefinden und einen umfassenden Leitfaden zur Befreiung. Die Glieder umfassen ethische und persönliche Einschränkungen (Yamas und Niyamas), körperliche Haltungen (Asanas), Atemkontrolle (Pranayama), Rückzug der Sinne (Pratyahara), Konzentration (Dharana), Meditation (Dhyana) und das Eintauchen in das Göttliche (Samadhi).


Folgende Grafik kann Ihnen einen schnellen Überblick über die acht Glieder verschaffen:




Yamas & Niyamas: Goldene Schlüssel, um die spirituellen Tore zu öffnen. 


Die fünf Yamas (gesellschaftliche Ethik): Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Satya (Aufrichtigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen), Brahmacharya (Energieausgleich), Aparigraha (Nicht-Festhalten) und die fünf Niyamas (Selbstbeobachtungen): Saucha (innere und äußerliche Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (aufrichtige Bemühung), Svadhyaya (Selbststudium) and Ishvara Pranidhana (Hingabe) sind die ersten beiden der acht Glieder, wie von Patanjali beschrieben. Diese 10 Leitlinien oder ethischen Prinzipien gleichen bereits fertigen Neujahrsvorsätzen. Die Yamas konzentrieren sich hauptsächlich auf unser Handeln in der Gemeinschaft mit anderen, während sich die Niyamas allgemeiner auf unsere Beziehung zu unserem physischen und psychischen Selbst konzentrieren.


Diese Prinzipien bieten eine Anleitung für ethisches Leben und Selbstbeherrschung, fördern das geistige Wohlbefinden und ein sinnvolleres Leben.

BKS Iyengar beschreibt sowohl die Yamas als auch die Niyamas als die 'goldenen Schlüssel, um die spirituellen Tore zu öffnen', da sie jede Handlung in eine verwandeln, die aus einem tieferen und stärker 'verbundenen' Ort in uns selbst stammt. Aus diesem Zustand des Seins bewegen wir uns näher zur Verbundenheit und Einheit und beginnen nicht nur, 'Yoga zu praktizieren', sondern 'Yoga' in jedem einzelnen Moment zu leben und zu atmen.


"Yoga handelt nicht davon, deine Zehen zu berühren. Es geht darum, was du auf dem Weg nach unten lernst."

– Jigar Gor


Yamas: Soziale und ethische Zurückhaltung

Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Den Frieden in sich selbst und gegenüber anderen annehmen, Feindseligkeit und Reizbarkeit aufgeben. Dies beinhaltet das Beachten von negativen Gedanken und das Fördern einer offenen und akzeptierenden Haltung.

Satya (Aufrichtigkeit): Über persönliche Standpunkte hinausgehend ermutigt Satya zu Integrität und Demut, betont sowohl gesprochene als auch ungesprochene Aspekte der Kommunikation.

Asteya (Nicht-Stehlen): Über materiellen Besitz hinausgehend drängt Asteya auf Respekt für die Zeit, Energie und Ideen anderer, fördert fairen Handel und Überfluss.

Brahmacharya (Energieausgleich): Als persönliches Energieerhaltungsprogramm betrachtet, ermutigt Brahmacharya dazu, die Energie weise zu verwalten und Störungen des Geistes und der Emotionen zu vermeiden.

Aparigraha (Nicht-Festhalten): Für das Prinzip des Nicht-Hortens und der Verantwortungsbereitschaft einstehend, ermutigt Aparigraha dazu, über echte Bedürfnisse nachzudenken und eine Denkweise des Überflusses statt der Anhäufung zu fördern.


Niyamas: Selbstbeobachtung

Saucha (Reinheit): Saucha beinhaltet die Aufrechterhaltung von Sauberkeit sowohl physisch als auch geistig, um Ruhe und klare Gedanken zu fördern und eine Verbindung mit der eigenen Essenz herzustellen.

Santosha (Zufriedenheit): In der Akzeptanz des Lebens, wie es ist, verwurzelt, ermutigt Santosha dazu, Freude im gegenwärtigen Moment zu finden und das ständige Verlangen nach Perfektion loszulassen.

Tapas (Aufrichtige Bemühung): Tapas repräsentiert Selbstbeherrschung und inneres Feuer, lenkt die Anstrengungen darauf, gesunde Gewohnheiten zu pflegen und ungesunde zu durchbrechen.

Svadhyaya (Selbststudium): Svadhyaya ermutigt zur Selbstwahrnehmung, beinhaltet das Studium des eigenen Selbst, das Beobachten von Gewohnheiten und das Fördern von Empathie ohne Wertung.

Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Höchste): Die Spitze spiritueller Praxis, Ishvara Pranidhana, beinhaltet die Hingabe an eine göttliche Essenz und die Suche nach Gemeinschaft mit höchster Kraft.


Die folgende Grafik kann einen schnellen Überblick über die Yamas und Niyamas verschaffen:





Diese ethischen Grundsätze liefern einen Bauplan für harmonisches Leben und ermutigen Praktizierende, sich in die Selbstwahrnehmung zu vertiefen, sich mit höheren Prinzipien zu verbinden und ein erfüllteres Leben zu kultivieren. Durch die Integration dieser Prinzipien in den täglichen Lebensstil und die Praxis, können Einzelpersonen eine transformative Reise zu dauerhaftem Wohlbefinden und innerem Frieden beginnen.


Wenn Du tiefer in die von Patanjali beschriebenen Yamas und Niyamas eintauchen möchtest, laden wir Dich ein, an unserer New Year Immersion - 7-wöchige Yoga-Reise teilzunehmen, die Dich schrittweise und Glied für Glied in die yogischen Prinzipien einführt und Dir hilft, sie in allen Aspekten unseres Lebens zu üben und zu verkörpern.


Wir hoffen, dich auf der Yogamatte zu sehen!

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