Fokus im Oktober: Sangha (Gemeinschaft)
geschrieben von Marlene
Wow, wie schnell die Zeit vergeht! Diesen Monat, genauer gesagt am 15. Oktober, feiern wir den vierten Geburtstag unserer Yoga Shala, und ich kann kaum fassen, wie viel in diesen vier Jahren geschehen ist.
Als wir 2020 entschieden haben ein eigenes Studio zu eröffnen, war es Leonie und mein Wunsch einen Ort zu kreieren, der sich für uns, unser gesamtes Team und alle SchülerInnen anfühlt wie ein Zuhause. Erschwert durch einen unendlich langen Lockdown und strenge Regeln zu Beginn, hat sich unser Studio lange einfach wie ein schöner Raum angefühlt.
Doch nach all den Jahren ist die Shala nicht nur ein schöner Ort geworden, an dem wir zusammen praktizieren, sondern ein echtes Zuhause für mich, unsere LehrerInnen und viele von euch. Wenn ich durch die Tür in den großen offenen Raum laufe, fällt mir immer eine kleine Last von den Schultern und ich fühle mich zutiefst angekommen. Und es ist nicht nur der Raum, sondern insbesondere die Menschen, die diese anzieht und zusammenbringt.
Dank all der wundervollen Menschen, die Teil unserer Community sind, habe ich und unser Team jeden Tag die Möglichkeit, zu wachsen, zu lernen und tiefe Verbindungen zu schaffen. Eure Unterstützung, euer Vertrauen und eure Energie haben diesen Raum zu etwas ganz Besonderem gemacht. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Die Bedeutung von Gemeinschaft in der Yoga-Philosophie
Ein zentraler Aspekt der Yoga-Philosophie ist die Idee von "Sangha", der aus dem Sanskrit stammt und so viel wie Gemeinschaft bedeutet. In den klassischen Schriften des Buddhismus wird Sangha als eine der drei Juwelen (Triratna) des spirituellen Lebens betrachtet, neben Dharma (dem Weg oder die Lehre) und Buddha (der Erwachte). Die Vorstellung ist, dass wir auf unserem Weg nicht allein gehen müssen; vielmehr ist es die Gemeinschaft, die uns unterstützt, ermutigt und inspiriert.
In den Sūtra von Patanjali, dem grundlegenden Text des Raja Yoga, wird die Bedeutung von Gemeinschaft nicht explizit als Sangha erwähnt, jedoch wird im zweiten Sūtra, dem Yoga Sūtra II.3, die Wichtigkeit von mitfühlendem Umgang und Unterstützung im Kontext der Praxis betont. Hier wird darauf hingewiesen, dass unsere Gedanken und unser Verhalten gegenüber anderen unsere eigene Entwicklung beeinflussen.
„Die beste Gesellschaft die ist, die dir hilft, deinen Weg zu gehen“ - Dhammapada
In der Praxis erfahren wir oft, dass das Teilen von Erfahrungen und das gegenseitige Unterstützen eine tiefe heilende Kraft hat. Wenn wir zusammen in einer Yogaklasse sind, schaffen wir eine energetische Verbindung, die weit über die individuellen Matten hinausgeht. Diese Verbindungen helfen uns, Vertrauen in uns selbst und in andere zu entwickeln. In schwierigen Zeiten können wir uns auf unsere Gemeinschaft stützen und Trost finden.
Für uns als Yoga-Praktizierende bedeutet Sangha auch, ein Umfeld zu schaffen, in dem wir uns sicher und wohlfühlen. Ein spirituelles Zuhause, in dem wir unsere Ängste und Unsicherheiten ablegen können, während wir gemeinsam wachsen. Es ist dieser Raum der Akzeptanz und des Miteinanders, der es uns ermöglicht, uns authentisch zu zeigen und uns gegenseitig zu inspirieren.
Die Relevanz für euch
In diesem für uns sehr besonderen Monat möchte ich dich ermutigen, darüber nachzudenken, was Gemeinschaft für dich bedeutet.
Wo findest du dein spirituelles Zuhause? Welche Menschen unterstützen dich auf deinem Weg? Vielleicht ist es an der Zeit, neue Verbindungen zu knüpfen oder bestehende Beziehungen zu vertiefen.
Lasst uns weiterhin diesen Raum gemeinsam gestalten, in dem wir uns gegenseitig stärken und ermutigen. Euer Beitrag ist von unschätzbarem Wert, und ich freue mich darauf, die nächsten Jahre mit euch zu verbringen – voller Liebe, Unterstützung und Wachstum.
Danke, dass ihr Teil dieser Reise seid. Auf viele weitere gemeinsame Jahre in unserem Yoga Zuhause!
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