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Bīja (बीज): Die Samen deines Karmas

Impulse der Selbstlosigkeit: Wie kleine Taten Großes bewirken können

Geschrieben von Kira Ernst


Jede Handlung, die wir setzen, bringt etwas in Bewegung. Wenn wir selbstlos handeln, schaffen wir die Grundlage für Veränderung – auch wenn wir die Auswirkungen nicht sofort sehen und sie auch nicht in unseren Händen liegt. Genau wie im Frühling das Wachstum oft unsichtbar beginnt, entfalten sich auch unsere Taten manchmal erst viel später.

Aus dem Sanskrit kann der Begriff Bija als Samen – nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern auch als Sinnbild für Gedanken, Handlungen und Absichten – übersetzt werden. Diese Samen tragen das Potenzial für unsere Zukunft in sich, ähnlich wie Karma, das sich über Zeit entfaltet. Manche Samen keimen schnell, andere ruhen lange, bis die richtigen Bedingungen sie zum Wachsen bringen.


Kurz gesagt: Was ist Karma?


Der Begriff "Karma" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Handlung oder Tat. Oft wird Karma als eine Anhäufung von negativen Umständen missverstanden. Doch eigentlich beschreibt es das Prinzip von Ursache und Wirkung: Laut dem Prinzip von Karma hat jede unserer Handlungen Konsequenzen – sei es im Jetzt oder in der Zukunft.


Obwohl dies nur ein kurzer Blick ist, lehrt die Philosophie des Karmas, dass:

  • Wir haben das, was uns geschieht, selbst erschaffen.

  • Wir sind verantwortlich für das, was uns in der Zukunft geschieht.

  • Wir wachsen durch Erfahrungen. Ereignisse sind weder Belohnung noch Bestrafung, sondern Gelegenheiten, daran zu wachsen.



Alles, was wir tun, denken und fühlen, hinterlässt Spuren. Diese Spuren sind Bījas – die Samen des Karmas. Sie liegen im Verborgenen, ruhen in unserem Unterbewusstsein und können je nach Bedingungen keimen und unser Leben beeinflussen. Manche zeigen ihre Wirkung sofort, andere erst nach langer Zeit.



Aber nicht nur unser äußeres Leben, auch unsere inneren Muster sind von Bijas geprägt. Unsere tiefsten Denkgewohnheiten – die Samskaras – schlummern oft verborgen und können jederzeit wieder aufkeimen. Deshalb ist es so wichtig, bewusst zu wählen, welche Gedanken und Taten wir nähren. Positive Bijas, wie Mitgefühl und Selbstlosigkeit, können mit der Zeit etwas Wunderschönes hervorbringen. Negative Gewohnheiten verlieren dagegen an Kraft, wenn wir ihnen keine Aufmerksamkeit schenken.


Die Spuren, die Wir Hinterlassen


Oft denken wir, dass kleine Gesten keinen großen Unterschied machen. Doch wie ein junger Trieb, der langsam wächst, können sie langfristig etwas bewirken.

Vielleicht verändert ein einziger Moment der Freundlichkeit den ganzen Tag eines anderen Menschen. Vielleicht hinterlassen aufrichtige Worte eine Spur, die länger bleibt, als wir ahnen. Vielleicht geben wir jemandem Hoffnung, ohne es zu wissen.


Kleine Gesten, die im Alltag etwas bewirken können:

  • Hilfe anbieten im Alltag, selbst wenn es nicht in den Zeitplan passt.  

  • Das Richtige tun, auch wenn niemand zuschaut

  • Jemandem mit mehr Verständnis begegnen. 

  • ”Random Act of Kindness” - ganz selbstlos jemand anderem was Gutes tun

  • Zuhören, ohne gedanklich schon bei der eigenen Antwort zu sein. 

  • Ein ehrliches „Danke für dein Vertrauen!” aussprechen.


Nicht jede Geste wird spürbar weitergetragen – und das ist okay. Aber diejenigen, die sich entfalten, können größer werden, als wir es uns vorstellen können.


Vertrauen in das Unsichtbare


Wer schon einmal etwas gepflanzt hat, weiß: Es braucht Geduld. Man gießt, sorgt für Licht – und dann wartet man. Man kann nicht jeden Tag die Erde aufwühlen, um nachzusehen, ob sich schon etwas tut. Man muss darauf vertrauen, dass im Verborgenen bereits Wachstum geschieht.

Genauso ist es mit selbstlosen Handlungen. Wir sehen nicht immer sofort eine Wirkung. Manchmal zweifeln wir sogar, ob es überhaupt etwas gebracht hat, aber darum geht es bei einer selbstlosen Handlung ja auch gar nicht. 

Denke einmal an die Menschen, die dich geprägt haben – eine Lehrerin, ein Freund, vielleicht sogar ein Fremder, der dir zur richtigen Zeit die richtigen Worte oder nur ein Lächeln geschenkt hat.

Sie wussten vielleicht nicht, dass ihr Handeln etwas in dir ausgelöst hat. Und doch hat es das.


Warum sollte es bei dir anders sein?


Der Frühling als Erinnerung


Der Frühling ist eine Zeit des Neubeginns. Er erinnert uns daran, dass es sich lohnt, Dinge anzustoßen, selbst wenn wir die Entwicklung nicht sofort sehen. Das Licht verdrängt die Dunkelheit des Winters und es fällt uns viel leichter, unser eigenes Licht mit der Welt wieder zu teilen.


Ein paar Möglichkeiten, diesen Gedanken im Alltag zu verankern: 

  • Innehalten und reflektieren. Welche Energie bringst du in die Welt? Welche positiven Impulse möchtest du bewusster setzen?

  • Schreibe über einen Moment, in dem dich eine kleine Geste eines anderen nachhaltig berührt hat. Mach dir bewusst, wie sehr Kleinigkeiten zählen können.

  • Welche Bijas, Samen möchtest du in deiner nächsten Yoga Praxis pflanzen oder nähren? 

  • Setze eine kleine, selbstlose Handlung pro Tag um – ohne Erwartung an das Ergebnis..


Loslassen und Vertrauen in den Prozess


Jede Tat setzt etwas in Bewegung. Wir müssen nicht immer sehen, wohin sie führt. Das Ziel ist nicht, das Ergebnis zu kontrollieren – sondern einfach weiterzumachen, zu vertrauen und zu wissen: Selbst die kleinsten Impulse können mit der Zeit etwas Wunderschönes entstehen lassen.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung, von Karma, erinnert uns daran: Unsere Taten verschwinden nicht einfach. Sie setzen etwas in Gang, das größer ist als wir selbst.

Wenn wir verstehen, dass unsere Gedanken und Handlungen Samen sind, die irgendwann keimen, dann wird klar: Es liegt an uns, was wir pflanzen.

Lasst uns also in diesem Frühling bewusst Inspiration verbreiten – durch Freundlichkeit, Geduld und Großzügigkeit. Ohne Erwartung, aber mit Vertrauen. Denn wer weiß? Vielleicht wächst daraus etwas, das noch lange nachwirkt.


Selbstlose Handlungen erinnern daran, dass wir doch gar nicht so anders sind wie die anderen Menschen auf dieser Welt. Wir fühlen uns oft so isoliert, so anders und getrennt voneinander. Selbstlose Handlungen können positive Impulse für eine bessere Welt setzen und uns zurückbringen zu dem Gefühl von Verbundenheit und Gemeinschaft. 


🍃 Welchen kleinen Impuls möchtest du heute setzen? 🍃



 
 
 

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